Ein Zeitzeugenbericht der etwas anderen Art!
Verlag: Gütersloher Verlagshaus
Erscheinungsdatum: 23.10.2017
Seiten: 224
ISBN: 978-3-579-08685-9
Preis: Hardcover 19,99 €
Buchreihe oder Einzelband: Einzelband
Inhalt
»Ich
sehe ihre Nummer am Unterarm und möchte weinen.« (Bärbel
Schäfer)
Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten: Bärbel Schäfer und die 85-jährige Eva Szepesi. Eva trägt eine tätowierte Nummer auf dem Unterarm. Sie war erst elf Jahre alt, als sie allein vor den Nazis fliehen musste und schließlich nach Auschwitz gebracht wurde ... Jeden Mittwoch besucht Bärbel Schäfer ihre Freundin, und die beiden sprechen über Gewalt, Schrecken und Angst, aber auch über Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit und Respekt. Es geht in diesem Buch um eine der letzten Überlebenden eines Konzentrationslagers. Bärbel Schäfer gelingt es auf empathische Weise und literarisch brillant, ihre eigene Lebensgeschichte vor den Erzählungen Evas zu spiegeln und damit ihre erschütternden Erfahrungen ins Heute zu holen.
Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Welten
Bärbel Schäfers Leben im Spiegel des Lebens einer der letzten KZ-Überlebenden
Wider das Vergessen!
Literarisch brillant und voller Empathie
Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Erfahrungswelten: Bärbel Schäfer und die 85-jährige Eva Szepesi. Eva trägt eine tätowierte Nummer auf dem Unterarm. Sie war erst elf Jahre alt, als sie allein vor den Nazis fliehen musste und schließlich nach Auschwitz gebracht wurde ... Jeden Mittwoch besucht Bärbel Schäfer ihre Freundin, und die beiden sprechen über Gewalt, Schrecken und Angst, aber auch über Freundschaft, Toleranz, Geborgenheit und Respekt. Es geht in diesem Buch um eine der letzten Überlebenden eines Konzentrationslagers. Bärbel Schäfer gelingt es auf empathische Weise und literarisch brillant, ihre eigene Lebensgeschichte vor den Erzählungen Evas zu spiegeln und damit ihre erschütternden Erfahrungen ins Heute zu holen.
Zwei Frauen, zwei Generationen, zwei Welten
Bärbel Schäfers Leben im Spiegel des Lebens einer der letzten KZ-Überlebenden
Wider das Vergessen!
Literarisch brillant und voller Empathie
Meine Meinung
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau wo und wie ich anfangen
soll. Das Buch hat mich sehr zum Nachdenken angeregt, auch wenn ich
schon öfters dieses Genre gelesen haben.
"Alles ist möglich.
Immer und zu jeder Zeit.
Ist der Mensch ein Mensch oder ein grausames Tier?"
(Seite 10)
Bärbel Schäfer hat hier einen Zeitzeugenbericht mit Parallelen zu
ihrem eigenen Leben gemischt. Man erfährt dadurch einiges über
Bärbel Schäfer – Überlegungen, Handlungen und Meinungen, die
abhängig von ihrem jetzigen Leben und auch von ihrer Abstammung und
der Abstammung ihres Mannes sind. Leider muss ich sagen, dass mir in
diesem Buch zu viele Informationen über Bärbel Schäfer geliefert
werden beziehungsweise mir kommt es so vor, dass es im Vergleich zu
wenig über Eva zu lesen gibt. Eva ist eine sehr starke und
bemerkenswerte Frau, die Auschwitz irgendwie überlebt hat. Und ich
sage bewusst irgendwie, denn es war wirklich ein Wunder, dass
überhaupt jemand überlebte und derjenige die Chance und die
Möglichkeit bekam ein neues Leben aufzubauen. Und genau das hat Eva
geschafft und alleine dafür bekommt sie meinen vollsten Respekt. Eva
hat Jahrzehnte lang geschwiegen und sich jetzt dazu bereit erklärt
über ihre Vergangenheit zu reden. Man merkt, dass es ihr wirklich
schwer fiel darüber zu reden, aber ich hätte viel lieber noch mehr
über sie erfahren. Diese Geschichte hat mich so oft zu Tränen
gerührt. Ich dachte immer umso mehr ich diese Zeitzeugenberichte
lese, desto härter werde ich was dieses Thema angeht, aber dem ist
ganz und gar nicht so. Es ist einfach immer wieder auf´s Neue
erschreckend (und das ist komplett untertrieben) wie die Leben damals
aussahen und was mit unschuldigen Menschen passierte. Unschuldige
Menschen, die einfach anderer Abstammung waren. Unschuldige Menschen,
die einfach nur ein normales Leben in Deutschland verbringen wollten
– mit vernünftigen Jobs, eigenen Geschäften und eigener Familie.
Diese Menschen kamen mit viel Hoffnung nach Deutschland und bekamen
alles andere als das.
"Werden wir nicht glücklicher, wenn wir Wärme und Liebe
geben, statt Hass und Gewalt zu säen?"
(Seite 14)
Zwischendurch zählt Bärbel Schäfer viele Ereignisse auf, die
selbst in den letzten Jahren passiert sind, wie zum Beispiel
sämtliche Brandanschläge auf Synagogen in ganz Deutschland oder
Gewalt an Menschen mit jüdischer Abstammung. Ereignisse, von denen
ich zum Beispiel nichts wusste und das ist für mich wieder
entsetzlich, da es einfach unter den Tisch gekehrt wird. Dabei steckt
da viel mehr dahinter. Es zeigt, dass heutzutage immer noch diese Art
von Menschen unter uns Leben und das ist für mich einfach nur
erschreckend und nicht in Worte zu fassen. Wann hört das endlich mal
auf?
"Eva ist das Mädchen, das ohne Familie die Hölle
überlebte."
(Seite 25)
Was ich leider nicht so gut finde, ist der Schreibstil von der
Autorin. Die Kapitel sind zwar ziemlich kurz und lassen sich flüssig
lesen, aber ich kam mit den teilweise kurzen abgehackten Sätzen, die
manchmal auch nur aus einem Wort bestehen, nicht klar und ich hatte
arge Schwierigkeiten mit den Perspektivensprüngen. Ich wusste oft
nicht von wem die Autorin da jetzt gerade spricht. Deshalb würde ich
es schöner finden, wenn am Kapitelbeginn der Name stehen würde. Der
Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig.
"Manchmal denke ich, dass das alles hätte verhindert werden
können, wenn es mehr Oskar Schindlers gegeben hätte."
(Seite 154)
Fazit
Auch, wenn ich mir etwas anderes vorgestellt und mehr
Zeitzeugenbericht gewünscht hätte, würde ich jedem dieses Buch
empfehlen. Ich bin einfach der Meinung, dass jeder – auch
diejenigen, die vom Alter her nichts mehr damit zu tun haben –
dieses Buch und überhaupt dieses Genre lesen sollten. Diese
schrecklichen Geschehnisse gehören zu diesem Land und leider werden
wir heutzutage immer wieder daran erinnert.
Aufgrund meiner Bewertung gebe ich dem Buch:
4 von 5 Sterne
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